TAIZÉ

Pilger des Friedens

Die Stimme eines Rabbiners

 
Rabbi David, der regelmäßig in Taizé war, wollte seine Gedanken mit uns teilen.

Seit meiner Kindheit stehen die jüdische Gemeinschaft und das jüdische Leben im Mittelpunkt meiner Welt. Als Rabbiner ist es meine Aufgabe, durch Gebet, Studium und soziale Gerechtigkeit dazu beizutragen, die Verbindung zwischen den jüdischen Menschen, ihrer Tradition und ihrem kulturellen Erbe zu erhalten.

Ich habe mehr als die Hälfte meines Lebens in Israel gelebt, in der israelischen Armee gedient, an Wahlen teilgenommen, Kinder großgezogen und gehofft, einen Beitrag zur israelischen Gesellschaft leisten zu können, indem ich ein fortschrittliches, liberales Judentum vorzuleben, das versucht, andere, auch Nicht-Juden, einzubeziehen, und Andersdenkende und Andersgläubige nicht auszugrenzen. Ich liebe die Menschen in Israel und ich liebe das Land Israel.

In den letzten 15 Jahren, in denen ich mich der jüdischen Diaspora gewidmet habe, habe ich versucht, die gleiche Botschaft der Wertschätzung für unser jüdisches Erbe und unseren Lebensstil zu verbreiten und gleichzeitig eine Botschaft der Integration und des interreligiösen Dialogs zu fördern. Ich liebe das jüdische Volk, wo immer es auf dieser Erde lebt.

Aber ich trete auch für Gerechtigkeit, Menschenrechte und Frieden ein. So stehe ich zwar an der Seite Israels, aber auch an der Seite der Menschen in Gaza und Palästina, wie auch an der Seite aller unschuldigen Kriegsopfer auf der ganzen Welt.

Es ist nicht leicht, diese vielfältigen und manchmal gegensätzlichen Wahrheiten auf einmal zu vertreten. Aber ich habe das Gefühl, dass ich das tun muss.