1. Wer ist für die Organisation der Treffen in Taizé verantwortlich?

Die Communauté der Brüder, in Zusammenarbeit mit mehreren Schwesterngemeinschaften, jungen Freiwilligen aus verschiedenen Ländern und einigen Angestellten sind Gastgeber.

2. Bleibe ich während meines Aufenthalts mit meiner Gruppe oder meinen Freunden zusammen und wie bin ich untergebracht?

Ja und Nein! Zu Beginn der Woche werden Gesprächsgruppen gebildet, die aus Jugendlichen bestehen, die mit verschiedenen Gruppen nach Taizé gekommen sind. Diese Gesprächsgruppen kommen am Vor- und Nachmittag zusammen. Du bist in diesen Gruppen nicht unbedingt mit deinen Freunden zusammen, aber ihr trefft euch während der Freizeit, zu den Mahlzeiten. In der Unterkunft/Schlafsälen sind Männer und Frauen getrennt untergebracht. Du kannst auch ein eigenes Zelt mitbringen.

Mit Fragen zum Wochenprogramm oder zur Unterkunft kannst du zum Empfang (Casa) kommen, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.

3. Wer sind die Freiwilligen in Taizé?

Taizé arbeitet nicht mit ausgebildeten Erziehern, sondern mit jungen Freiwilligen, die mehrere Wochen oder Monate in Taizé mitleben. Diese übernehmen Verantwortung für bestimmte Aufgaben und werden dabei von den Brüdern der Communauté und Schwestern begleitet. Die Freiwilligen leiten die verschiedenen Arbeitsgruppen, in denen auch Jugendlichen mithelfen, die für eine Woche gekommen sind.

4. Kann ich mit den Brüdern und Schwestern sprechen?

Du kannst die Brüder und Schwestern bei den Bibeleinführungen oder an den dafür vorgesehenen Orten ansprechen, insbesondere in La Morada (die Brüder) und in El Abiodh (die Schwestern).

Am Ende des Abendgebets stehen Brüder in der Kirche für Gespräche zur Verfügung. Sie übernehmen keine längerfristige Begleitung (Seelsorge, Therapie), stehen aber für ein einmaliges Gespräch des Zuhörens zur Verfügung.

Freiwillige, die länger in Taizé bleiben, werden regelmäßig begleitet, junge Frauen von den Schwestern und junge Männer von den Brüdern, von ihren Gemeinschaften dazu beauftragt.

Brüder und Schwestern sind punktuell anwesend, um die Arbeitsteams zu betreuen, die von den Freiwilligen geleitet werden.

5. Wie ist sichergestellt, dass die Brüder der Communauté, die Schwestern, Freiwilligen und Angestellten in Taizé die Regeln zum Schutz von Personen einhalten?

Die Brüder der Communauté, Schwestern und Angestellten nehmen an fortlaufenden Schulungen zum Schutz von Personen teil. Sie werden von auf diese Themen spezialisierten Ansprechpartnern unterstützt. So etwa durch Begegnungen mit Betroffenen, Ausbildungseinheiten zu den Folgen sexueller Gewalt, Vertrautmachen mit den Risikobereichen in Taizé ...

Jede/r Freiwillige durchläuft mehrere Etappen, beginnend mit einem Gespräch über seine Motivation, und unterschreibt – wenn er angenommen wird – einen Verhaltenskodex. Jede/r Freiwillige hat eine Bezugsperson in Taizé (einen der Brüder oder eine Schwester). Zu Beginn ihres Aufenthalts nehmen die Freiwilligen an einer obligatorischen Schulung zum Schutz von Personen teil.

Brüder, Schwestern, Freiwillige und Angestellte legen ein polizeiliches Führungszeugnis vor.

6. Welche Teams sorgen für den geordneten Ablauf der Treffen und deren Sicherheit?

Der Empfang und die Sicherheit werden von Brüdern, Schwestern und Teams von Freiwilligen gewährleistet. Alle werden gebeten, deren Anweisungen zu befolgen, damit die Woche so gut wie möglich verläuft.

Das Meeting support Team wird Tag und Nacht jeweils von einem Bruder der Communauté koordiniert und besteht aus Freiwilligen sowie volljährigen Jugendlichen, die an den Wochentreffen teilnehmen. Sie sind durch ein Namensschild erkennbar. Diese beiden Teams sorgen für den geordneten Ablauf der Woche in Taizé.

• Das Team Meeting Support (Tag) ist in La Morada erreichbar.

• Das Team Meeting Support (Nacht) ist von 21.30 bis 23.30 Uhr bei Zelt 2 erreichbar.

Nachts gibt es für dringende Probleme einen Bereitschaftsdienst. Im Bedarfsfall ruft dieser den Notarzt oder einen Bereitschaftsarzt an.

Die Erste-Hilfe-Station ist zu bestimmten Tageszeiten geöffnet.

7. Wie wird in Taizé mit der Problematik von sexueller Gewalt und körperlichen, geistlichem und seelischem Missbrauch umgegangen?

Die Organisatoren der Jugendtreffen in Taizé sind sich dieser Problematiken bewusst. Wir sind dankbar für den Mut derer, die uns warnen, und nehmen ihre Aussagen ernst. Aufgrund von Aussagen konnten Übergriffe und Missbrauch durch Brüder der Communauté aufgedeckt werden, woraufhin Frère Alois mehrere Schritte unternommen hat, die im Jahr 2019 in einem offenen Brief mit dem Titel Bemühen um Wahrhaftigkeit und einem Zwischenbericht für 2019-2022 veröffentlicht wurden. Die Communauté arbeitet außerdem mit der Kommission Reconnaissance et Réparation (Anerkennung und Wiedergutmachung) der französischen Ordensoberenkonferenz zusammen und unterstellt sich deren Empfehlungen und Entscheidungen.

Im Rahmen der Jugendtreffen wird jede Woche zu einem Treffen eingeladen, bei dem Brüder über das sprechen, was in Taizé vorgefallen ist. Diese Treffen sollen ein Ort des Austauschs sein, um nach Möglichkeiten zu suchen, wie man auf dieses Problem in Taizé, in Kirche und Gesellschaft reagieren und vorankommen kann.