Der Oktober begann in Taizé sehr ruhig, mit weniger Teilnehmern an den Wochentreffen: zu erwähnen sind mehrere Gruppen jüngerer Jugendlicher aus der Schweiz, Spanien, Belgien und Frankreich.
Doch am Sonntag, den 3. Oktober, kamen dann 5000 Menschen aus der Ortsdiözese Autun für einen Tag zu Gebet und Gesprächen nach Taizé. Herrlicher Sonnenschein begleitete die Teilnehmer und den Bischof von Autun, Benoît Rivière, der die Angereisten um 9 Uhr begrüßte. „Begegnung in Solidarität“, der Tag bestand aus den gemeinsamen Gebeten mit den Brüdern der Communauté, einer Bibeleinführung und der Möglichkeit, verschiedene „Häuser“ zu besuchen, deren „Bewohner“ über verschiedene Wege gelebter Gastfreundschaft sprachen: das „Haus der Pilger“, das „Haus der IPOD“ (Gastfreundschaft an Ober- und Mittelschulen), das „Haus des Lebens“ (Leben empfangen, das Recht ein Kind zu haben?), das „Haus Abrahams“ (den interreligiösen Dialog fördern), das „Haus der Arbeit“ (Brutalität und Gleichgültigkeit am Arbeitsplatz), das „Haus des Empfangs“ (wie gehen wir als Gemeinde auf andere zu?)… Der Tag endete mit einem gemeinsamen Gottesdienst. Nach 1995, 2000 und 2005 war es das vierte Mal, dass die Diözese von Autun zu solch einer „Begegnung in Solidarität“ in Taizé zusammenkam.
Ein junger orthodoxer Pfarrer aus Kemerovo in Sibirien war zu einem kurzen Besuch in Taizé. „Durch die Gegenwart der Ikonen, den Gesänge aus der orthodoxen Tradition und den Zwiebeltürmen auf der Kirche, kann man sehen, dass Russland nicht weit weg ist“, sagte er. Im März hatten zwei Brüder der Communauté auf Einladung des orthodoxen Ortsbischofs diese Gegend in Russland besucht. Den Pfarrer begleitete der Direktor der kirchlichen Oberschule, die vor einem Jahr in der Stadt eröffnet wurde. Diese Initiative hatte mit fast nichts begonnen, mittlerweile sind dort einhundert Kinder eingeschrieben. Der junge Pfarrer bat zum Abschied, ihn durch unser Gebet zu unterstützen.
Suzanne studiert Journalismus und macht im Rahmen der Vorbereitung des Europäischen Treffens ein Praktikum. Sie hilft bei den Kontakten zu den örtlichen Medien. Bis zum Treffen wird sie regelmäßig über die Vorbereitungen in Rotterdam Rotterdam berichten.
„Montag, 4. Oktober: Los geht´s…!
Gestern war der offizielle Beginn der Vorbereitung des Dezembertreffens. Die Kathedrale von Rotterdam war voll; etwa eintausend Leute waren gekommen, um zu erfahren, was in und um Rotterdam geschieht.
Und alle freuen sich schon! Drei Monate liegen noch vor uns und wir werden mit Fragen bombardiert, aber es gibt auch Antworten und Hilfsangeboten. Jeder will mithelfen und wenn etwas ansteht, braucht man nur bis 10 zu zählen und es ist bereits erledigt. Unglaublich, was man mit so vielen Menschen erreichen kann, die sich engagieren wollen und sich für das Treffen einsetzen…“.
Praktische Informationen
Videoclip: On the way to Rotterdam
Der „Pilgerweg des Vertrauens für eine Welt tieferer Gemeinschaft“, wie es hier heißt, nimmt nach und nach Formen an. Die freiwilligen Helfer aus Spanien, Mexiko, Honduras, Italien, Frankreich, Bolivien und Chile haben sich die Arbeit – oder besser gesagt, den Pilgerweg – aufgeteilt: nach Kirchengemeinden, Schulen und Dekanaten. Jeder sucht Empfangsorte für die vielen jugendlichen Pilger, die im Dezember nach Santiago kommen werden….
„Zwei von uns fuhren in eine Vorstadtgemeinde, eine Stunde mit dem Bus, wo wir in der Kirche mit offenen Armen erwartet wurden. Nach einer kurzen Begrüßung begann das gemeinsame Gebet; danach folgten Informationen über den Pilgerweg: der Beginn der Communauté de Taizé, die Berufung Frère Rogers, die Idee des `Pilgerwegs des Vertrauens´ in Chile…“
Treffen in Santiago de Chile: 8. - 12. Dezember 2010
Helene, aus Oslo, hat am Treffen in Trondheim teilgenommen: „Das Gebet fängt gleich an und immer mehr Menschen kommen in die Kirche und suchen sich einen Platz auf dem Boden. Jeder sitzt in der größten Kathedrale Norwegens, Nidarosdomen, nebeneinander; als das Gebet beginnt, ist die Kirche voll. Endlich ist der Tag da, der Tag, für den wir uns ein halbes Jahr vorbereitet und in den letzten Wochen im Chor geprobt haben. Zu sehen, wie sich die Kirche mit Jugendlichen füllt, ist ein toller Anblick! Der Bischof von Nidaros empfängt uns und wir beginnen mit dem Gesang ‘Confitemini Domino’. Die Stimmen mischen sich zu einem wunderschönen Klang, der die ganze Kirche erfüllt…“ Dieses Abendgebet gehörte zur Etappe des „Pilgerwegs des Vertrauens“ vom 17. bis 19. September 2010 in Norwegen.
Brüder der Communauté sind momentan in verschiedenen Ländern unterwegs. Einer von ihnen schreibt aus der Ukraine: „Wo wie hinkommen, empfangen uns die Kirchengemeinden sehr herzlich. Wir nehmen an der Liturgie teil und treffen Studenten. Das Programm ist dicht. In Kiew wurden wir gebeten, bei einer Konferenz, an der auch der Erzbischof Vladimir von Kiew und Erzbischof Hilarion von Volokolamsk teilnahmen, über ‚die Freude als Quelle der Versöhnung‘ zu sprechen.“
Weitere Brüder sind zurzeit in:
Weitere Besuche werden vorbereitet:
Im vierten Kapitel des Buchs Deuteronomium heißt es, dass Mose dem Volk „Gesetze und Rechtsvorschriften“ übergibt, die ihm ermöglichen sollen, ein lebendiges, also seinem Gott entsprechendes Volk zu sein, das Volk eines Gottes, der „uns nahe ist, wo immer wir ihn anrufen“ (7). Gott hatte sie auf dem Berg Horeb dem Mose anvertraut, als Zeichen seines Bundes, seiner unverbrüchlichen Gemeinschaft mit dem Volk. An ihm, dem „Barmherzigen, der sie nicht vergisst“ (31), sollen sie stets festhalten, gleich was geschieht. Um Gott treu zu bleiben, muss man über ihn, über diese unbedingte Liebe staunen können. Mit drei rhetorischen Fragen (32b-34) will Mose dieses Staunen wecken. Gibt es etwas Größeres als solche Liebe zu einem Volk? Hat solche Liebe schon Größeres an einem Volk auf der Erde bewirkt?...
Auf Deutsch ist ein neues Buch mit Gebeten erschienen. Dies erweitert die bereits erschienene Reihe „Gemeinsame Gebete für das ganze Jahr“: „Höre die Stimme meines Herzens”, erschienen im Herder Verlag.
„15 Days of Prayer with Brother Roger of Taizé” von Sabine Laplane ist nun auf Englisch bei New City Press und auf Slowenisch (unter dem Titel „Brat Roger iz Taizéja”) bei Mohorjeva Druzba erhältlich.
Auf Schwedisch ist eine neue Ausgabe von Frère Rogers Buch mit Meditationen und Gebeten für das ganze Jahr („In allem ein innerer Friede”) als Schreibtischkalender bei Libris Media veröffentlich worden, unter dem Titel: „En stilla glädje – Ord från Taizé för dag under året”.
Jesus, unser Frieden, selbst in unseren inneren Widersprüchen verwandelst du unser Herz und das Dunkle wird zu einem Licht des Evangeliums.