TAIZÉ

Aktuelles

Gebetswoche für die Einheit der Christen

Aus Anlass der jährlichen „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ vom 18. bis 25. Januar findet das Abendgebet am Donnerstag, den 18. Januar bereits um 18 Uhr statt, gefolgt von einem kleinen Imbiss.

Ab 17.15 Uhr sind alle, die möchten, zu einem Treffen mit Frère Matthew, dem Prior der Communauté, in Raum 15 eingeladen.

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(Foto: Cedric Nisi)

Den Weg im Jahr 2024 gemeinsam fortsetzen

Folgende Treffen sind für 2024 geplant:

• Internationale Jugendtreffen in Taizé – für junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren das ganzen Jahr über (für andere Altersgruppen siehe auf der Internetseite von Taizé)

• Karwoche und Ostern in Taizé (24. März bis 7. April 2024)

• Freundschaftstreffen zwischen jungen Muslimen und Christen (7. bis 12. Juli 2024)

• Den orthodoxen Glauben teilen und bezeugen (4. bis 11. August 2024)

• Besondere Woche für junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren vom 25. August bis 1. September 2024

• Das Europäische Jugendtreffen vom 28. Dezember 2024 bis 1. Januar 2025 in Tallinn, Estland.


Als Freiwillige in Taizé mitleben

Die Treffen in Taizé sind dadurch möglich, dass eine Gruppe von jungen Freiwilligen, Frauen und Männer zwischen 18 und 29 Jahren, für längere Zeit in Taizé mitlebt. Dies kann zwischen ein paar Wochen und einem Jahr sein. Wir wollen die Freiwilligen an dem teilhaben lassen, was für das Leben unserer Gemeinschaft wesentlich ist:

Gemeinsam ... beten

  • ▪ Nichts, was in Taizé geschieht, wäre ohne die drei Gebete am Tag möglich. Auch durch das Gebet helfen die Freiwilligen uns, alle Gäste gemeinsam aufzunehmen

Gemeinsam ... leben

  • ▪ Gemeinsam bauen wir auf Zeit eine kleine Gemeinschaft mit Jugendlichen aus allen Kontinenten und verschiedenen Kirchen auf, in der wir den Reichtum unserer Vielfalt miteinander teilen.

Gemeinsam ... anderen dienen

  • ▪ Durch die eigene Mitarbeit den Empfang junger Menschen in Taizé ermöglichen. Näheres dazu.

Frère Matthew hat sein Amt als Prior der Communauté angetreten

Die Communauté von Taizé hat einen neuen Prior! Am Samstag, den 2. Dezember übergab Frère Alois sein Amt an Frère Matthew, in Anwesenheit von mehreren Kirchenvertretern, zahlreichen Freunden der Communauté und den Jugendlichen, die derzeit in Taizé sind.

Fünf Kirchenvertreter sprachen zum Amtsantritt von Frère Matthew als „Diener der Gemeinschaft“ ein Gebet: Benoît Rivière, Bischof von Autun, Chalon und Mâcon, Metropolit Maximos vom Ökumenischen Patriarchat in Genf, die anglikanischen Bischöfe Olivia Graham von Reading und Smitha Prasadam von Huddersfield sowie Pfarrer Laurent Schlumberger, ehemaliger Vorsitzender der Vereinten evangelischen Kirche Frankreichs (Église Protestante Unie de France). Außerdem waren anwesend: Pfarrer Christian Krieger, Präsident des Bundes der evangelischen Kirchen in Frankreich, und der evangelisch-lutherische Bischof von Riga, Rinalds Grants.

Das Gebet als Video

Ein Mitschnitt der Live-Übertragung steht weiterhin zur Verfügung:


Fotos der wichtigsten Momente

Fotos: Tamino Petelinsek

Für Fotos in hoher Auflösung bitte an media taize.fr schreiben.

Die Bischöfe der evangelisch-lutherischen Kirche von Schweden in Taizé

Frère Alois und die Communauté von Taizé haben vom 22. bis 29. April die Bischofskonferenz der Kirche von Schweden zu deren alle zwei Jahre stattfindenden Einkehrtagen empfangen. Die Bischöfe verbrachten in Taizé eine Woche in Stille und Gebet und nahmen an den gemeinsamen Gebeten und Bibelarbeiten teil, die von den Brüdern der Communauté gehalten werden.

Während des Sonntagsgottesdienstes predigte der Erzbischof von Uppsala, Martin Modéus, über die Jünger von Emmaus. Er schloss mit den Worten: „Jesus lädt uns ein, die Welt mit seinen Augen zu sehen, mit den Augen des Lebens und der Liebe. Vielleicht sind wir auf unserer Pilgerreise noch nicht an diesem Punkt angelangt. Aber er ist da und sieht uns an. Und in seinen Augen leuchtet die Liebe.“

Die Beziehungen zwischen Taizé und der Kirche von Schweden reichen viele Jahre zurück. Nach einem Jugendtreffen in Linköping im Jahr 1990, zu dem der dortige Bischof Martin Lönnebo eingeladen hatte, der am 26. April 2023 im Alter von 93 Jahren verstarb, während die Bischöfe in Taizé waren, nahm die Zahl der Jugendlichen aus Schweden in Taizé deutlich zu. Viele Jugendbetreuer kommen seitdem mit Gruppen aus ihren schwedischen Gemeinden, um jährlich an den Jugendtreffen in Taizé zu Ostern, im Sommer und in den Allerheiligenferien teilzunehmen.

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Frère Alois beim Synodalen Weg in Frankfurt

„Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist, und was der HERR von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte lieben und achtsam mitgehen mit unserem Gott.“ (Micha 6,8)

„Liebe Schwestern und Brüder in Christus,

ja, wir sind in Christus Schwestern und Brüder, auch wenn uns in der Kirche nicht allen dieselbe Verantwortung anvertraut wurde.

Ich danke Ihnen, dass ich diesen Tag mit Ihnen verbringen durfte. In Taizé verfolgen wir den synodalen Weg von Anfang an mit. Wir fühlen uns mit der Kirche in Deutschland tief verbunden. Jedes Jahr kommen Tausende – mehrheitlich junger Menschen – aus Deutschland zu uns. Wir werden regelmäßig zu den Katholiken- und Kirchentagen eingeladen. Mehrere Europäische Jugendtreffen, die wir seit 45 Jahren durchführen, fanden in Deutschland statt – das letzte vor zweieinhalb Monaten in Rostock. Es erlaubte uns, die konkrete Situation der Kirchen im säkularisierten Nordosten Deutschlands von innen heraus kennenzulernen.

Das Wort des Propheten, das wir gelesen haben, möchten wir in Taizé ernst nehmen: „Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist, und was der Herr von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte lieben und achtsam mitgehen mit unserem Gott.“ Gott erwartet von uns, Recht zu tun. Und wir müssen bekennen, dass wir es nicht immer getan haben. Auch unsere Gemeinschaft erschüttern Missbrauchsfälle aus der Vergangenheit , die uns herausfordern, einen Neuaufbruch zu wagen. [1] Dazu gehört, Verantwortung noch mehr untereinander zu teilen. „Recht tun“ und „Güte lieben“ – Wir möchten mit wohlwollender Güte im Umgang miteinander auch die nötigen Veränderungen in der Organisation unseres gemeinsamen Lebens angehen.

Die vielen jungen Menschen, die nach Taizé kommen, ermutigen uns. Es ist ein Geschenk, sie auf ihrer Suche begleiten zu dürfen. In unserer Zeit brechen viele Sicherheiten weg und wir stehen alle wieder vor ganz grundsätzlichen Fragen: Wofür lohnt es sich zu leben? Was gibt uns Halt? Was bewahrt uns davor, den Mut zu verlieren?

Es kommen nicht nur engagierte Christinnen und Christen nach Taizé, sondern auch viele, denen die Kirche gleichgültig geworden ist. Auch sie suchen nach einem Sinn für ihr Leben und nach einem persönlichen Engagement. Wir sind oft überrascht, welche Bedeutung Gemeinschaft für sie hat und wie selbstverständlich sie am gemeinsam gesungenen Gebet teilnehmen. Manche finden in ihm zu einem Vertrauen und manchmal sogar zu einer lebendigen Beziehung zu Gott. Wir erleben, dass der Heilige Geist im gemeinsamen Gebet sowohl innere Heilung als auch neue Offenheit füreinander bewirkt.

Diese Erfahrungen haben mich dazu ermutigt, vor zwei Jahren anlässlich der Voreröffnung der Synode zur Synodalität in Rom einen Vorschlag zu machen: Mir scheint es unverzichtbar, von Zeit zu Zeit innezuhalten. Wie können wir sonst, wie der Prophet Micha sagt, „achtsam mitgehen mit unserem Gott“? In einem synodalen Prozess werden zwangsläufig auch konträre Positionen vorgebracht. Im gemeinsamen Singen, Beten und Schweigen erfahren wir aber auch eine reale Gemeinschaft in Christus, die tiefer geht als jeder Konsens oder Dissens.

Mein Vorschlag, die Synode im Oktober mit einem solchen Moment des Innehaltens und der gemeinsamen Ausrichtung auf Christus zu beginnen, fand offene Ohren – nicht nur in Rom, sondern auch in evangelischen und orthodoxen Kirchen, Gemeinschaften und Bewegungen. So nimmt das Projekt immer mehr Gestalt an. Es steht unter dem Motto: „Together – Versammlung des Volkes Gottes“. Auftakt der Oktobersynode wird ein ökumenisches Abendgebet am 30. September auf dem Petersplatz sein, zu dem alle eingeladen sind. Papst Franziskus und Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Kirchen werden daran teilnehmen. Es wird mit Gesängen aus Taizé, Schriftlesung, Stille und Fürbitten sehr schlicht gestaltet sein – ähnlich einer „Nacht der Lichter“, wie sie bei Katholiken- und Kirchentagen sowie im Advent in vielen Kirchen Deutschlands stattfinden. Junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren sind eingeladen, nicht nur am Abendgebet teilzunehmen, sondern das ganze Wochenende in den Gemeinden und Ordensgemeinschaften von Rom zu Gast zu sein.

Papst Franziskus hat dieses ökumenische Abendgebet am 15. Januar angekündigt und bei dieser Gelegenheit gesagt: „Der Weg zur Einheit der Christen und der Weg zur synodalen Bekehrung der Kirche sind miteinander verbunden.“ Bei einer Pressekonferenz wenige Tage später betonte Pastor Christian Krieger, der Vorsitzende der Konferenz Europäischer Kirchen und des Französischen Evangelischen Kirchenbunds, wie neu es in der Ökumene ist, dass eine bestimmte Kirche vor wichtigen Entscheidungen die anderen um das Mittragen und um ihre Fürbitte ersucht.

Ich möchte Sie als Mitglieder des synodalen Wegs ganz herzlich zu dieser „Versammlung des Volkes Gottes“ einladen. Ihre Teilnahme wäre ein starkes Zeichen dafür, dass wir aufeinander angewiesen sind. Ich weiß, wie voll Ihre Terminkalender sind und dass angesichts all der drängenden Probleme in der Kirche und auf der Welt ein Pilgerweg nach Rom und ein gemeinsames Abendgebet belanglos erscheinen können. Aber vielleicht brauchen wir gerade das, was keinem unmittelbaren Zweck dient, um uns dem Unverfügbaren zu öffnen. Wer weiß! Der Heilige Geist könnte uns überraschen.

Möge Gott die enorme Arbeit segnen, die Sie auf dem synodalen Weg geleistet haben. So möchte ich Sie jetzt einladen, in der Gegenwart Gottes durchzuatmen und ein paar Minuten gemeinsam Stille zu halten.

Ich würde mich von Herzen freuen, wenn Sie meine Einladung annehmen und wir uns in Rom sehen.“


[1] „Unter den Opfern von sexuellem und geistlichem Missbrauch in der Kirche sind auch Menschen, die von Brüdern unserer Gemeinschaft missbraucht wurden. Auf der Versammlung das Synodalen Wegs in Frankfurt hat mir die Anwesenheit des Betroffenenbeirats einmal mehr gezeigt, dass das Wort der Betroffenen im Mittelpunkt stehen muss. Ohne ihr Zeugnis hätten auch wir in Taizé nicht erkannt, welches Leid diese Taten hinterlassen. Wir sind ihnen dankbar, dass sie den Mut haben, darüber zu sprechen. Ich möchte dies hier noch einmal betonen, weil es in meinem Beitrag nicht deutlich genug zum Ausdruck kam.“

Jeder Übergriff – sei es gegen eine minderjährige oder volljährige Person, durch einen Bruder der Communauté, der seine moralische Autorität missbraucht hat, oder durch eine andere Person, und unabhängig davon, wie lange der Vorfall zurückliegt – kann entweder unter der E-Mail-Adresse gemeldet werden, bei einer Opfervereinigung oder unter einer nationalen Telefonnummer. Kontaktdaten sind auf der Internetseite angegeben.

Bild: Synodaler Weg / Maximilian von Lachner

Frère Alois zu Audienz bei Papst Franziskus

Wenige Tage vor dem zehnten Jahrestag seines Pontifikats empfing Papst Franziskus Frère Alois am Donnerstagmorgen, den 9. März, im Apostolischen Palast in Privataudienz. Sie sprachen insbesondere über die Vorbereitung der Veranstaltung Together | Versammlung des Volkes Gottes, die am 30. September in Rom, am Vorabend der Synodenversammlung der katholischen Kirche, stattfinden wird.

Die nächste Etappe der Vorbereitung dieses noch nie dagewesenen ökumenischen Ereignisses, an dem bereits rund 60 Kirchen, Gemeinschaften und Bewegungen mit unterschiedlichem konfessionellem Hintergrund beteiligt sind, wird vom 12. bis 15. März in Rom stattfinden. Als Papst Franziskus am 15. Januar dieses Jahres das Ereignis ankündigte, lud er „die Brüder und Schwestern aller christlichen Konfessionen ein, an dieser Versammlung des Volkes Gottes teilzunehmen“ (vollständige Worte hier).

Auf dem Weg nach Rom besuchte Frère Alois am Montag, den 6. März, den Generalsekretär des Weltkirchenrats, Pfarrer Jerry Pillay, und die Generalsekretärin des Lutherischen Weltbundes, Pastorin Anne Burghardt, in Genf. Begleitet wurde er von etwa 60 Jugendlichen, die derzeit als Freiwillige in Taizé mitleben.

Am Freitagabend, den 12. März, wird Frère Alois in Frankfurt im Rahmen der fünften und letzten Versammlung des Synodalen Wegs in Deutschland eine Meditation halten, die ihm die Gelegenheit geben wird, die geistliche Dimension des synodalen Prozesses hervorzuheben.

Pressekontakt

Für weitere Informationen zur Versammlung „Together“.
Für weitere Informationen über die Communauté von Taizé.


Foto: (C) Vatican Media

Bruderrat 2023: Gebet von Frère Alois

Vom 30. Januar bis 4. Februar kamen die Brüder der Communauté zu ihrem jährlichen Bruderrat zusammen. Hier das Abschlussgebet von Frère Alois am Samstagabend, dem 4. Februar.

Gelobt seist du, ewiger Gott! Du rufst uns auf, Jesus Christus nachzufolgen. Und du möchtest, dass wir durch unser brüderliches Leben ein Gleichnis jener Gemeinschaft sind, die Christus der ganzen Menschheit gebracht hat.

Wir vertrauen dir unsere Gespräche während dieser Tage über die Güte an, die so grundlegend für unser gemeinsames Leben ist, über die Mitverantwortung und die Zusammenarbeit untereinander, über unser Bemühen, den Kreis unserer Freundschaft zu erweitern, um auf diese Weise nach einem neuen Antlitz der Kirche zu suchen. Wir bitten dich: Schenke uns ein Herz, das sich verfügbar macht, damit dieser Austausch Früchte trägt.

Wir danken dir für unsere Brüder in den Fraternitäten an anderen Orten auf der Welt, die in den unterschiedlichsten Situationen eine Gegenwart des Evangeliums verwirklichen. Zeige uns, wie sich unsere Fraternitäten in einer sich verändernden Welt zusammen mit unserer Communauté weiterentwickeln können.

Zeige uns, wie wir noch besser auf die Stimme deines Heiligen Geistes hören können, in uns selbst und in unserem gemeinsamen Leben. Stärke unseren Glauben an seine Gegenwart und Kraft, die unsere Berufung immer wieder neu belebt. Er ist eine nie versiegende Quelle. Hilf uns, aus dieser Quelle mutige Entscheidungen zu schöpfen, um das Vermächtnis, das unserer Communauté übertragen wurde, immer wieder neu zu leben. Wir möchten so sehr eine gemeinsame Schöpfung verwirklichen, die von allen Brüdern mitgetragen wird.

Dein Heiliger Geist hilft uns, dass wir einander immer aufmerksamer zuhören. Du hast uns dies in den vergangenen Tagen erfahren lassen. Im gegenseitigen Zuhören lässt du neue Erkenntnisse entstehen und schenkst den Mut, diese in die Tat umzusetzen.

Wir vertrauen dir alles an, was wir in diesem Jahr als Gemeinschaft tun werden – im Vertrauen, dass du uns in die Zukunft führst, so wie du es bisher getan hast. Bewahre uns in der Freude und in einem Geist der Selbstlosigkeit.

Wir vertrauen dir die ganze Kirche an, das Projekt „Together – Versammlung des Volkes Gottes“, die Reisen der Brüder, um junge Menschen auf den verschiedenen Kontinenten zu besuchen, die Treffen in Taizé, in Ljubljana und anderswo, sowie all das, was unsere Brüder in den Fraternitäten an pastoraler Arbeit tun.

Und wir vertrauen dir inständig auch all jene an, die mit tiefen Wunden leben, die Opfer des Kriegs in der Ukraine und an anderen Orten auf der Welt, die Opfer von sexueller Gewalt und geistlichen Übergriffen, die Migranten, die unter dem Klimawandel leiden, die Kranken und alle, die in unserer Gesellschaft vergessen werden.

Liebender Gott, in Christus schenkst du uns eine lebendige Hoffnung. Mach uns zu seinen treuen Zeugen.


Zum Tod von Papst emeritus Benedikt XVI.

Am heutigen 31. Dezember 2022 erreichte die Brüder und die Teilnehmer des Europäischen Treffens in Rostock die Nachricht, dass Papst emeritus Benedikt in das Leben der Ewigkeit eingetreten ist. Frère Alois sprach zu Beginn des Gebets einige Worte des Andenkens und lud alle Anwesenden zu einem Moment der Stille ein. Hier einige Erinnerungen von Frère Alois an seine Beziehung zu Taizé:
Der Tod von Papst emeritus Benedikt XVI. berührt uns in Taizé. Seit über einem halben Jahrhundert stand er mit unsere Communauté in Verbindung. Joseph Ratzinger und Frère Roger hatten sich bereits beim Zweiten Vatikanischen Konzil kennengelernt, an dem der eine als theologischer Berater und der andere als Beobachter teilnahm.
 
Ich selbst erinnere mich, wie ich mit Frère Roger bei einem Jugendtreffen, das wir in München vorbereitet hatten, beim dem angesehenen Theologen und Erzbischof von München wohnte. Er hatte uns sehr herzlich im Bischofshaus aufgenommen.
 
Als Frère Roger später jedes Jahr Papst Johannes Paul II. in Rom traf, besuchte er oft auch Kardinal Ratzinger, den damaligen Präfekten der Glaubenskongregation, um mit ihm zu sprechen.
 
Der letzte Brief, den Frère Roger drei Tage vor seiner Ermordung schrieb, war an den neugewählten Papst Benedikt XVI. gerichtet. Frère Roger teilte ihm mit, dass er aufgrund seines hohen Alters nicht zum Weltjugendtag nach Köln kommen könne, dass er ihn aber so bald wie möglich in Rom aufsuchen wolle. Der Papst hatte diesen Brief bei der Generalaudienz am Mittwoch danach in Händen, als er mit Trauer den tragischen Tod des Gründers unserer Communauté bekanntgab. Er schätzte Frère Roger sehr und schrieb fünf Jahre nach dessen Tod: „Möge uns sein Zeugnis einer Ökumene der Heiligkeit auf unserem Weg zur Einheit inspirieren.“
 
Ich selbst bin sehr dankbar dafür, wie Benedikt XVI. mich einige Monate nach dem Beginn meines Dienstes als Prior der Communauté empfang. Im Jahr 2005 waren sowohl Johannes Paul II. als auch Frère Roger gestorben. Wie sollt die Beziehung unserer Communauté zum Papst weitergehen? Von der ersten Audienz an war mir klar, dass er uns vertraute und ich ihn jedes Jahr besuchen konnte. Er sagte mir: „In Taizé habt ihr die Gesänge und die Stille, ihr geht mit den Jugendlichen zum Wesentlichen, zu einer persönlichen Beziehung mit Gott.“ Das war für beide von uns etwas sehr Wichtiges.
 
Die Beziehung zu ihm fand ihren Höhepunkt in dem Gebet, das am 29. Dezember 2012 während unseres Europäischen Jugendtreffens in Rom in seiner Gegenwart stattfand. Vor Tausenden von Jugendlichen auf dem Petersplatz sagte Benedikt XVI. unter anderem: „Ich versichere euch, dass die katholischen Kirche auch weiterhin unwiderruflich nach Wegen der Versöhnung suchen wird, um zur sichtbaren Einheit der Christen zu gelangen.“
 
Wenige Wochen später trat er zurück. Es war mir ein Anliegen, ihn im darauffolgenden Jahr zu besuchen, um ihm für die unerschütterliche Unterstützung zu danken, die er unserer Communauté und ihrer Berufung stets gewährt hat.



Foto: (C) Servizio Fotografico dell’Osservatore Romano | Vatican Media

Ursula von der Leyen in Taizé

Taizé • Pressemitteilung | Freitag, 19. August 2022

Die internationalen Jugendtreffen in Taizé gehen nach zwei Jahren der Pandemie weiter. Seit Ostern haben über 20.000 Jugendliche an den wöchentlichen Treffen teilgenommen, die im Wesentlichen aus den gemeinsamen Gebeten, Gesprächen in kleinen Gruppen, Thementreffen und praktischer Mitarbeit bestehen.

Am Ende des Sommers steht ein außergewöhnlicher Besuch an: Ursula von der Leyen, die Vorsitzende der Europäischen Kommission, wird am Samstag, den 27. August in Taizé sein. Sie wird die Brüder der Communauté treffen sowie die Jugendlichen, die in dieser Woche in Taizé sind. Um 17.30 Uhr wird sie zu allen über aktuelle europäische Themen sprechen.

Während dieser besonderen Woche für junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren werden auch verschiedene andere Experten Thementreffen anbieten, darunter Fachleute aus Wissenschaft und Politik. Das vollständige Programm steht hier zur Verfügung. Ein Sonderprogramm befasst sich in dieser Woche mit dem Schutz der biologischen Artenvielfalt.

Frère Alois, Prior der Communauté von Taizé: „Wir Brüder der Communauté wünschen uns, dass alle jungen Menschen, die nach Taizé kommen, spüren, dass das Vertrauen auf Gott ihnen hilft, einen Sinn in ihrem Leben zu finden und im Alltag Verantwortung zu übernehmen. Der Besuch von Ursula von der Leyen ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass die Bestrebungen und das Engagement der jungen Generation von den politischen Entscheidungsträgern und Institutionen wahrgenommen und berücksichtigt werden. In diesem Sinn ist dieser Besuch angesichts der schweren Krisen der Gegenwart ein Zeichen der Hoffnung.“

Weiteres in Kürze

  • • Am Samstag, den 20. August kommt im Rahmen einer „Woche über den orthodoxen Glauben“ Metropolit Dimitrios aus Paris nach Taizé und feiert um 9 Uhr in der Versöhnungskirche die Göttliche Liturgie.
  • • Das Abendgebet wird weiterhin täglich als Audio-Live-Stream über die Internetseite von Taizé übertragen, das Gebet am Samstagabend als Video-Live-Stream.

Akkreditierung für Medienvertreter

Um den Vortrag von Ursula von der Leyen als Journalist oder Fotograf zu begleiten, ist eine Akkreditierung über dieses Online-Formular erforderlich.

Für Fotos vom Sommer in Taizé, für Interviews mit Brüdern der Communauté oder jungen Freiwilligen bitte an media taize.fr schreiben.

Ein kleines Treffen in Taizé

Vom 10. bis 12. Juli fand auf Einladung der Communauté von Taizé ein Treffen mit Jugendseelsorgern aus verschiedenen Ländern statt. Es ging dabei um die Frage, wie der laufende synodale Prozess in der katholischen Kirche zu einer besonderen Etappe auf der Suche nach der Einheit der Christen und der gesamten Menschheitsfamilie werden kann und wie vor allem junge Menschen einbezogen werden können.

Zu den Teilnehmern gehörten unter anderem Sr. Nathalie Becquart vom Sekretariat der Synode in Rom; der Dominikaner Hyacinthe Destivelle vom Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen; P. João Chagas vom Dikasterium für Laien, Familien und das Leben sowie Frère Alois, Prior der Communauté von Taizé. Diese Tage ermöglichten, in großer Vielfalt und in der Hoffnung auf Einheit voranzugehen.